Seit Jahren erfreuen sich die Elstern einer sehr große Beliebtheit, nicht nur in Deutschland, auch in Mutterland Dänemark, die Niederlande und in der Schweiz sind Sie immer sehr gut vertreten. Die typische Elsterzeichnung mit scharfen Begrenzungen daß einen schönen Kontrast zwischen weißen und die färbigen Gefieder gibt, gilt als besonders reizendvoll für diesen Farbenschlag.
Als wichtigstes Raßemerkmal bei den roten Elstern ist die schöne, gleichmäßige, satte, rote Farbe mit viel rötlicher Glanz erforderlich, aber die richtige satte rote Farbe kommt leider nur noch vereinzelt vor. Kreuzungen mit gelben oder sogar schwarzen Elstern sind vollkommen unerwünscht für die rote Farbe. Zur Verbeßerung von dem Zuchtstand der roten Elstern haben sich rote überzeichnete Weißschläge als eine gute Wahl herausgestellt.
Es ist sehr wünschenswert nur Täuber zu benutzen mit einem guten durchgefärbten Schwanz und die gleiche Farbe am Kopf, Rücken, Schwanz und Keil. Bei den Täubinnen darf man mit der Farbe etwas nachsichtiger sein, meistens haben die Täubinnen auch einen etwas helleren Schwanz.
In meinem Zuchtstand sehe ich oft das nach der Mauser die roten Elstern in der Kopffarbe sehr dunkel werden und im Rücken und Schwanz die Farbe nachläßt. Diese Tiere soll man niemals als Zuchttiere einsetzen, sie werden eine noch schlechtere Farbe vererben.
In der Figur und Haltung haben die roten Elstern die letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Nur noch vereinzelt sehen wir Tiere mit zu wenig Standhöhe oder einem kurzen Hals. Figürlich zählen die roten Elstern zu den Spitzenfarbenschlägen und deshalb dürfen wir hier auch das Höchste fordern.
Feine Hälse, voll aus der Brust kommend und stark verjüngend in einen scharfen Kehlschnitt übergehend sind anzustreben, leider treffen wir noch immer Tiere mit voller Kehle an.
Tiere mit waagerechter Haltung sollen, wie in allen Farbenschlägen, außortiert werden. Meiner Meinung nach haben Tiere mit schönen kurzen Schwänzen mehr Probleme mit der abfallende Haltung als Tiere mit etwas längere Hinterpartie.
In den wichtigen Kopfpunkten zählen die roten Elstern zu den führenden Farbenschlägen. Der Hinterkopf soll schön rund sein und das Gesicht lang und gefüllt. Auch sollte besonders auf die richtige Keilbreite und Scheitelhöhe geachtet werden. In der Profillinie im Vorderkopf halten die roten Elstern sehr gut mit, aber es darf besonders bei den Täuber mehr Schnabelsubstanz gefordert werden. In den letzten Jahren hat die Schnabelsubstanz etwas nachgelaßen, ein Wunsch wäre dass die roten Elstern gleich stark im Gesicht werden wie die roten Einfarbigen oder die roten Weißschwänze.
Die Schnabelfarbe ist oft problematisch, die Schnabelspitze soll so hell wie möglich sein, am liebsten weiß, aber wir sind schon zufrieden mit einem hellhornfarbigen Schnabel. Dunkle Schatten oder sogar schwarze Striche werden nicht toleriert, auch in der Zucht soll man nur Tiere einsetzen mit heller Schnabelfarbe. Bei Jungtieren sieht man oft eine kräftige Hornfarbe, die sich meist mit der Mauser verliert, diese Tiere haben auch eine schöne, satte, rote Farbe und sind sehr wertvoll in der Zucht.
Sehr fein sind die Augen und Ränder bei den roten Elstern, fast niemals gibt es Fehler in der Augenfarbe, die Ränder sollen schön rund und schmal sein und auch hier gibt es nur wenige Probleme. Mehr aufmerksam müßen wir auf einen häufig auftretenden Mangel richten: das unbedeckte Augenlid. Hierbei ist das untere Augenlid nicht mit Federn abgedeckt, wir sehen es bei mehreren Farbenschlägen, besonders bei den Schwarzen.
Im Zeichnungsbild sind bei den roten Elstern die farbigen Federn scharf begrenzt auf Brust, Schultern und Keil. Angestrebt werden soll eine weiße „Brücke“ laufend vom Bauch bis in den weißen Unterflügel. Der Keil soll gut durchgefärbt sein.
Wir sollen aber nicht vergeßen daß das Zeichnungsbild hinter Figur und Haltung, Kopf und Schnabel und Farbe am letzten Platz der Bewertung kommt!
Die letzten 10 Jahre sind die roten Elstern enorm angestiegen im qualitativen und quantitativen Sinne und viele Liebhaber haben sich diesen Farbenschlag verschrieben. In Deutschland haben sich Egon Kugele und in den letzten Jahren Lutz Wegener viel Mühe gegeben diesen Farbenschlag zu verbeßern. In Mutterland Dänemark sind Gert Nielsen und seit kurzem Jens Erik Rasmußen die führenden Züchter und in Holland hat sich Wim Halsema die roten Elstern zur Spezialität gemacht.
Durch ein gutes Verständnis zwischen diesen Züchter und die vielen internationalen Kontakte Heut zu Tage können wir auch in der Zukunft noch viele gute rote Elstern auf den Schauen in Deutschland erwarten und diesen prachtvollen Farbenschlag genießen.