Die
Spezialzucht
der roten
Elstern
Erfahrungen mit
der Zucht von roten Elstern
von Wim
Halsema/Niederlande
Seit
Jahren erfreuen sich die Elstern einer sehr groβe
Beliebtheit, nicht nur in Deutschland, auch in
Mutterland Dänemark, die Niederlande und in der Schweiz
sind Sie immer sehr gut vertreten. Die typische
Elsterzeichnung mit scharfen Begrenzungen dass einen
schönen Kontrast zwischen weiβen und die färbigen
Gefieder gibt, gilt als besonders reizendvoll für diesen
Farbenschlag.
Als wichtigstes Rassemerkmal bei den roten Elstern ist
die schöne, gleichmäβige, satte, rote Farbe mit viel
rötlicher Glanz erforderlich, aber die richtige satte
rote Farbe kommt leider nur noch vereinzelt vor.
Kreuzungen mit gelben oder sogar schwarzen Elstern sind
vollkommen unerwünscht für die rote Farbe. Zur
Verbesserung von dem Zuchtstand der roten Elstern haben
sich rote überzeichnete Weiβschläge als eine gute Wahl
herausgestellt.
Es ist sehr wünschenswert nur Täuber zu benutzen mit
einem guten durchgefärbten Schwanz und die gleiche Farbe
am Kopf, Rücken, Schwanz und Keil. Bei den Täubinnen
darf man mit der Farbe etwas nachsichtiger sein,
meistens haben die Täubinnen auch einen etwas helleren
Schwanz.
In meinem Zuchtstand sehe ich oft das nach der Mauser
die roten Elstern in der Kopffarbe sehr dunkel werden
und im Rücken und Schwanz die Farbe nachlässt. Diese
Tiere soll man niemals als Zuchttiere einsetzen, sie
werden eine noch schlechtere Farbe vererben.
In der Figur und Haltung haben die roten Elstern die
letzten Jahren groβe Fortschritte gemacht. Nur noch
vereinzelt sehen wir Tiere mit zu wenig Standhöhe oder
einem kurzen Hals. Figürlich zählen die roten Elstern zu
den Spitzenfarbenschlägen und deshalb dürfen wir hier
auch das Höchste fordern.
Feine Hälse, voll aus der Brust kommend und stark
verjüngend in einen scharfen Kehlschnitt übergehend sind
anzustreben, leider treffen wir noch immer Tiere mit
voller Kehle an.
Tiere mit waagerechter Haltung sollen, wie in allen
Farbenschlägen, aussortiert werden. Meiner Meinung nach
haben Tiere mit schönen kurzen Schwänzen mehr Probleme
mit der abfallende Haltung als Tiere mit etwas längere
Hinterpartie.
In
den wichtigen Kopfpunkten zählen die roten Elstern zu
den führenden Farbenschlägen. Der Hinterkopf soll schön
rund sein und das Gesicht lang und gefüllt. Auch sollte
besonders auf die richtige Keilbreite und Scheitelhöhe
geachtet werden. In der Profillinie im Vorderkopf halten
die roten Elstern sehr gut mit, aber es darf besonders
bei den Täuber mehr Schnabelsubstanz gefordert werden.
In den letzten Jahren hat die Schnabelsubstanz etwas
nachgelassen, ein Wunsch wäre daβ die roten Elstern
gleich stark im Gesicht werden wie die roten Einfarbigen
oder die roten Weiβschwänze.
Die
Schnabelfarbe ist oft problematisch, die Schnabelspitze
soll so hell wie möglich sein, am liebsten weiβ, aber
wir sind schon zufrieden mit einem hellhornfarbigen
Schnabel. Dunkle Schatten oder sogar schwarze Striche
werden nicht toleriert, auch in der Zucht soll man nur
Tiere einsetzen mit heller Schnabelfarbe. Bei Jungtieren
sieht man oft eine kräftige Hornfarbe, die sich meist
mit der Mauser verliert, diese Tiere haben auch eine
schöne, satte, rote Farbe und sind sehr wertvoll in der
Zucht.
Sehr fein sind die Augen und Ränder bei den roten
Elstern, fast niemals gibt es Fehler in der Augenfarbe,
die Ränder sollen schön rund und schmal sein und auch
hier gibt es nur wenige Probleme. Mehr aufmerksam müssen
wir auf einen häufig auftretenden Mangel richten: das
unbedeckte Augenlid. Hierbei ist das untere Augenlid
nicht mit Federn abgedeckt, wir sehen es bei mehreren
Farbenschlägen, besonders bei den Schwarzen.
Im Zeichnungsbild sind bei den roten Elstern die
farbigen Federn scharf begrenzt auf Brust, Schultern und
Keil. Angestrebt werden soll eine weiβe „Brücke“ laufend
vom Bauch bis in den weiβen Unterflügel. Der Keil soll
gut durchgefärbt sein.
Wir sollen aber nicht vergessen dass das Zeichnungsbild
hinter Figur und Haltung, Kopf und Schnabel und Farbe am
letzten Platz der Bewertung kommt!
Die letzten 10 Jahre sind die roten Elstern enorm
angestiegen im qualitativen und quantitativen Sinne und
viele Liebhaber haben sich diesen Farbenschlag
verschrieben. In Deutschland haben sich Egon Kugele und
in den letzten Jahren Lutz Wegener viel Mühe gegeben
diesen Farbenschlag zu verbessern. In Mutterland
Dänemark sind Gert Nielsen und seit kurzem Jens Erik
Rasmussen die führenden Züchter und in Holland hat sich
Wim Halsema die roten Elstern zur Spezialität gemacht.
Durch ein gutes Verständnis zwischen diesen Züchter und
die vielen internationalen Kontakte Heut zu Tage können
wir auch in der Zukunft noch viele gute rote Elstern auf
den Schauen in Deutschland erwarten und diesen
prachtvollen Farbenschlag genieβen.
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